Toiletten

„Der größte Feind einer Gesellschaft ist nicht die Korrumpierung durch die Altvorderen, sondern die Gefahr an ihrer eigenen Scheiße zu ersticken.“ - Vaskas von Kollas, berühmtester Kirchenkritiker/Ketzer der Renaissance

 

Obwohl Vaskas mit seinen oft zitierten Worten etwas anderes bezwecken wollte, zeigen sie ein Problem auf, mit dem sich die Menschheit seit frühster Zeit herumschlagen musste: Der Entsorgung der eigenen Fäkalien.

Bevor die menschlichen Ausscheidungen durch die Errungenschaften der Magischen Revolution einfach in Wohlgefallen aufgelöst werden konnten, mussten gerade städtische Zivilisationen einige Anstrengungen auf sich nehmen und selbst in fortschrittlichen Kulturen, wie dem antiken Echyrien sorgten die Sickergruben immer wieder für schlimme Epidemien. Doch haben diese menschlichen Notwendigkeiten auch über Jahrhunderte die Kulturen so geprägt, dass sich Spuren davon noch heute finden lassen: Haben sie sich schon einmal gefragt, warum arbische Männer immer gemeinsam aufs Klo gehen? Oder Phecher in ihren Badezimmern magische Hände haben? Oder warum „Arschlecker“ so eine herabwürdigende Beleidigung ist? Werfen wir gemeinsam einen Blick in die Geschichte der Toiletten und finde es heraus!

 

Antikes Arbarea: Am Rand der Siedlung befindet sich eine Rinne aus ausgehöhlten Baumstämmen und darum versammelt stehen einige Arbaren und erleichtern sich. Die arbarischen „Pissrinnen“ waren, wie die große Methalle, Treffpunkt der Dörfler. Obwohl sie oft nur mit den Männern ihres Hauses Kontakt hatten, trafen sie sich hier, beim Pinkeln, und tratschten und klatschten mit den anderen. Manch einer fand so seinen „Pissbruder“ - eine Bezeichnung, die noch als sich Toiletten in den Gemeinschaftshäusern durchgesetzt hatten als Bezeichnung für einen „guten Freund“ weiterlebte. Die Angewohnheit sich in Gegenwart anderer zu erleichtern überlebte ebenso, so dass selbst heutige Arben sich noch gemeinsam auf die Toilette begeben um bei der Notdurft vertrauliche Gespräche zu führen.

Da die antiken Arbaren ihr großes Geschäft im Hocken erledigten, war es für Männer wie Frauen außerdem üblich dies zu zweit zu tun, so dass sie sich gegenseitig festhalten konnten. Auch diese Eigenheit hat sich in der heutigen Sprache gehalten: „Die beiden hocken zusammen“ bezeichnet zwei Personen, die ein sehr enges Verhältnis haben.

 

Klassisches Kaphtenu: Bei den Phanechern war es üblich einen Sklaven mit auf den Abort zu nehmen, der die erniedrigende Aufgabe hatte, nach dem Geschäft abzuwischen. Selbst als die Magische Revolution die Toiletten revolutionierte, war es für die Phecher undenkbar sich durch das Abwischen des eigenen Hinterns zu verunreinigen, weshalb neben den Toiletten magische Hände installiert wurden, die diese Aufgabe übernahmen – ein Luxus, der sich heute in vielen Hotels und manchen Privathäusern findet.

 

Auch die Iderusen hatten ihre Toilettensklaven für derartige Tätigkeiten – doch sie verwendeten bisweilen ihre Notdurft auch, um besonders aufmüpfige Sklaven zu demütigen: Statt abzuwischen, mussten sie ihre Herrin oder ihren Herrn sauber lecken: Der Ursprung der Beleidigung „Arschlecker“.

 

Allgemein war es in früheren Zeiten üblich in kleine Gefäße oder am Straßenrand zu pinkeln, weshalb es heute noch an vielen Orten öffentliche Urinale gibt, die nicht besonders vor Blicken abgeschirmt sind: Eine besondere Scham vor dem kleinen Geschäft hat sich nur bei wenigen Völkern entwickelt.

 

Anders sieht es beim großen Geschäft aus: Während in den nördlichen Kulturen „Scheißhäuser“ gemeinschaftlich genutzt wurden, zogen sich die südlichen Kulturen dafür in kleine, abgeschiedene Räume zurück.