Der nackte Körper ist ein Ausdruck für die Unversehrtheit von der Verderbnis und daher in den meisten torajanischen Kulturen der Gegenwart und Vergangenheit nicht tabuisiert oder mit einem besonderen Schamgefühl verbunden. So war und ist es in den meisten Kulturen üblich nackt Sport zu treiben oder sich (halb)öffentlich zu waschen.
Seit durch die Magische Revolution mehr und mehr Zauber als Witterungs- und Arbeitsschutz zugänglich wurde, wurde die alltägliche Kleidung immer spärlicher und erfüllte zunehmend rein modische Zwecke.
Jedoch ist Nacktheit nicht gleich Nacktheit. Als Mindestmaß an Bekleidung gilt vielerorts die Bedeckung von Eichel oder Schamlippen. Häufig wird die ganze Leistengegend oder gar der gesamte Unterkörper von Kleidung bedeckt, während es beinahe überall normal ist den Oberkörper mehr oder weniger stark zu entblößen.
Zuviel Kleidung wurde auch in Vergangenheit skeptisch betrachtet, wenn Witterung oder Umstände sie nicht erforderlich machten; sie rief immer die Ansicht hervor, der Träger würde irgendwelche verderbten Makel verbergen wollen.
Körperkunst – in Form von Tätowierungen oder Körperschmuck – besitzt daher in den meisten Kulturen einen hohen Stellenwert und gerade in Kulturen, die auf eine lange Tradition von Körperkunst zurückblicken, wie bei den Arben, gilt sie sowohl modisch als auch moralisch als adäquater Kleidungsersatz.
Die starke Akzeptanz der Nacktheit im öffentlichen Raum hat vielerorts einen ausgeprägten Körperkult mit sich gebracht, der sich in der Arbisch-Chyrischen-Welt in athletischer Muskulösität, in der Dimmerisch-Midenisch-Welt in einer üppigen Figur niederschlägt.
Obwohl Nacktheit nicht sonderlich sexualisiert ist, ist Kleidung oft darauf ausgelegt die Genitalien durch Schmuck oder Machart, bspw. in Form von Schamkapseln oder Penishülsen, zu betonen. Auch die weibliche Brust wird durch Schmuck, Tätowierungen oder Schminke besonders hervorgehoben.
Gerade die Genitalien oder weiblichen Brüste sind trotz der manchmal spärlichen Bedeckung oder auffälligen Betonung jedoch nahezu kulturübergreifend als Intimbereich aufzufassen, der nicht ohne weiteres von jedem berührt werden darf.
Unter Männern gibt es eine gewisse Scham vor einer öffentlichen Erektion, die jedoch weniger mit der Erektion an sich, als vielmehr damit zusammenhängt, dass dabei die Eichel sichtbar wird. Die Eichel- bzw. Vaginallippenscham bedingt auch die in vielen Kulturen verbreitete Scham vor öffentlichen sexuellen Akten.