Pradaion ist ein klassischer Mannschaftssport, der aus dem gisuvatischen "Gedränge" in der Zeit kurz nach der Gisuvatischen Verderbnis entstand.
Bei diesem während der Klassik immer mehr an Beliebtheit gewinnenden Spiel, treten zwei Mannschaften mit jeweils 12 Spielern gegeneinander an. Sie versuchen auf einem, im Lauf der Klassik auf 200 m mal 30 m normierten, Feld einen Lederball über die gegnerische Endlinie zu befördern, wobei der Ball getragen, geworfen oder geschossen werden kann. Der Anstoß erfolgt in der Mitte des Spielfelds, von dem aus zwischen einer westlichen und einer östlichen Seite unterschieden wird, wobei die Heimmannschaft traditionell auf der östlichen Seite spielt.
Die Spieler können versuchen gegnerische Spieler durch vollen Körpereinsatz versuchen daran zu hindern, den Ball über ihre Ziellinie zu bringen und selbst den Ball zu erobern. Dabei gilt ein Ball, der ohne Spielerkontakt den Boden berührt oder die Feldbegrenzungen an der Seite überschreitet als verloren. Nach einem verlorenen Ball erfolgt ein neuer Anstoß auf der 10-Meter-Marke, die dem Ballverlust am nächsten war.
Gelingt einer der Mannschaften den Ball über die gegnerische Endlinie zu bringen, erhält diese einen Punkt und eine Runde des Spiels endet. Die erste Mannschaft, die Sieben Punkte erringen kann, gewinnt das Spiel. Ist das Spiel nach einem erzielten Punkt nicht beendet, beginnt eine neue Runde in der Mitte des Spielfelds.
Beim Anstoß wird der Ball von einem Schiedsrichter senkrecht in die Luft geworfen und die beiden Mannschaften versuchen in einem so genannten Anstoßgedränge den Ball für sich zu erobern.
Die Dauer eines Spiels ist klassisch nicht festgelegt, die Punktzahl allein entscheidet über das Ende des Spiels. Je nach Können der beteiligten Mannschaften können Spiele daher recht schnell vorbei sein oder auch sehr lange dauern - Spiele mit einer reinen Spielzeit von 3 bis 4 Stunden sind daher keine Seltenheit und Pradaion ein den ganzen Nachmittag füllendes Spektakel. Im Lauf der Klassik wurde es üblich nach jeweils 3 Runden eine Pause einzulegen, in der die Mannschaften sich kurz erholen und verletzte Spieler ausgetauscht werden konnten.
Wandmalereien wie die diese, die Fans in der Klassik nicht nur in Pradaion-Stadien sondern auch Tavernen hinterließen, zeigen, dass die Spieler nackt, aber in den Farben ihrer Mannschaft bemalt antraten. Oben versucht ein Spieler von Asymphas Arras (Weiß-Rot) einen Spieler von Arkothaspis Pellas (Grün-Gelb) aufzuhalten.
Mannschaft | Farben |
Arkothaspis Pellas ("Bärenstarkes Pellas") | Grün-Gelb |
Asymphas Arras ("Silbernes Arras") | Weiß-Rot |
Phanas Nerphis ("Stolzes Nerphis") | Grün-Weiß |
Leukas Pelandis ("Weißes Pelandis") | Weiß-Gelb |
Arkosteas Draspon ("Kriegerisches Draspon") | Rot-Schwarz |
Arbaraspis Araklea ("Arbarisches Arakleia") | Blau-Weiß |
Nyzis Noressas ("Frommes Noressas") | Schwarz-Gelb |
Agridaspis Arras ("Bullenwildes Arras") | Rot-Weiß |
Agonaspis Arras ("Wehrhaftes Arras") | Schwarz-Weiß |
Leandraspis Nerphis ("Löwenstarkes Nerphis") | Rot-Gelb |
Aschyras Pellas ("Starkes Pellas") | Gelb-Rot |
Mauris Mires ("Schwarzes Mires") | Schwarz-Grün |
Alatesas Mires ("Salziges Mires") | Weiß-Blau |
Chokis Chorgyre ("Rotes Chorgyre") | Rot-Blau |
Tharresas Pellas ("Mutiges Pellas") | Gelb-Blau |
Vyrpas Velosias ("Junges Velosias") | Blau-Gelb |
Hynkaspis Pelandis ("Heldenhaftes Pelandis") | Weiß-Grün |
Chrythaspis Pellas ("Goldenes Pellas") | Gelb-Weiß |
Phyrikas Lyrene ("Gefährliches Lyrene") | Grün-Blau |
Phyrresas Draspon ("Feuriges Draspon") | Rot-Grün |
Thrakiphas Draspon ("Drachenledernes Draspon") | Gelb-Schwarz |
Keraspis Antyra ("Ziegenwild Antyra") | Grün-Schwarz |
Sevaspis Velosias ("Ersevisches Velosias") | Gelb-Grün |
Kaisas Velosias ("Altes Velosias") | Blau-Rot |
Chidaspis Miravandis ("Chedisches Miravandis") | Blau-Schwarz |
Phonastreas Miravandis ("Festung Miravandis") | Schwarz-Rot |
Phaleas Nephalas ("Phalisgefälliges Nephalas") | Grün-Rot |
Dysmeas Nephalas ("Verbundenes Nephalas") | Schwarz-Blau |
Überregional berühmte Mannschaft - Regional bekannte Mannschaft - Lokal bekannte Mannschaft
Die Pradaion-Saison begann jedes Jahr am 10. Achorion perselon und endet am 10. Lemorachion perselon. An beiden Tagen fanden in den Heimatstädten der größeren Mannschaften Festumzüge und Freundschaftsspiele statt. Besonders ausgiebig wurde das Saisonende in Städten gefeiert, deren Mannschaften Pokale errungen hatten, wobei meist ein Triumphzug veranstaltet wurde, bei dem der Pokal oder die Pokale zur Schau gestellt wurde.
Die Pokale wurden in Turnieren errungen. In den Anfängen wurde jedes Turnier an einem Tag ausgetragen, was möglich war, als nur zwei, drei oder vier lokale Mannschaften um den Sieg kämpften. Später wurden bei Pokalen, um die mehrere Mannschaften wetteiferten, Vorentscheidungen einen, zwei oder auch drei und mehr Tage zuvor ausgetragen und am traditionellen Pokal-Tag fand nur das Entscheidungsspiel statt.
Die fünf wichtigsten Pokale des arrovelosianischen Pradaion bestanden aus dem Talyrischen Pokal, um den am 10. Kratasion perselon in Pellas gespielt wurde und der selbst als "Daumen des Siegers" bezeichnet wird, sowie den vier "Fingern des Siegers":
Diese fünf Pokale zu erringen, stellte die Meisterklasse des arrovelosianischen Pradaion dar und für die vier bedeutendsten Mannschaften war eine Teilnahme an diesen Pokalturnieren nahezu verpflichtend und auch viele der sonst nur regional bekannten Mannschaften traten hier an.
In der Renaissance entwickelte sich aus diesen fünf Pokalturnieren die Chresteia, ein Vorläufer der modernen Pradaion-Weltmeisterschaft, die Kristea Toraia Pradaiai.
Der Eneathische Pokal, um dem am 10. Kratasion aigneuson in Nerphis gespielt wurde, und der Arkas Pokal von Draspon, um den am 2. Lastraphion pherikmon gespielt wurde, waren so etwas wie die "Zweite Liga". Die regional bekannten Mannschaften versuchten häufig einen oder gar beide Pokale zu erringen, doch von den vier großen Mannschaften nahm nur selten eine an diesen Turnieren teil.
Die moderne arvelische 2. Liga trägt noch heute den Namen "Eneassia" nach dem eneathischen Pokal.
Eine Reihe von Pokalen spielte nur lokal eine Rolle. Für Mannschaften, die in der auslobenden Stadt beheimatet waren, stellte es eine Frage dar Ehre dar, an diesen Turnieren teilzunehmen, doch abgesehen von Mannschaften aus der näheren Umgebung traten selten fremde Mannschaften um diese Pokale an.