Fragt man heute jemanden nach einem typischen arbischen Tanz, so wird jeder das Gerliking erwähnen, bei dem der Tänzer erstaunliche, der Schwerkraft scheinbar widersprechende Figuren an einer vertikalen, im Boden – und in Gebäuden auch oft der Decke – verankerte Stange vollführt.
Außerhalb der arbischen Ländern findet man solche Tänzer vor allem im Varieté oder als erotische Animatoren, doch bei den Arben ist es bis heute üblich, dass Soldaten diesen Tanz erlernen. Bis heute? Ja, denn die Ursprünge des Gerliking reichen weit zurück.
Wie jeder, der den arbischen Begriff richtig übersetzen kann weiß, liegen die Ursprünge des heutigen „Stangentanz“ in einem antiken „Speertanzen“. Die Arbaren des Altertums vollführten vor Schlachten Tänze um in den Boden gerammte Speere, um ihren Strediu Heljar – den Schlachtengott – zu ehren und sein Wohlwollen und seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Die Asiranisierung konnte diese Tradition nicht brechen, auch wenn die religiöse Komponente seit der Klassik zunehmend verloren ging.
Seit dem Mittelalter sind feste Stangen für das Gerliking bekannt und deren Stabilität und Größe ermöglichte auch die Steigerung der Tänzerzahl von einem zu zwei oder sogar drei Tänzern pro Stange.
Während das Gerliking über die Jahrhunderte eine rein männliche Domäne war, findet man in den letzten Jahrzehnten auch zunehmend Frauen, die es erlernen und vorführen.
In Arbeskire und Sorbenien ist das Gerliking nicht nur eine Form des Fitnesstrainings für Soldaten oder eine Freizeitsportart für das Volk, sondern eine regelrechte Sportart, bei der es organisierte Wettkämpfe gibt, so dass durch die Konkurrenz der Tanzmannschaften und ihrer Anhänger sogar wieder eine kriegerische Komponente zum Gerliking zurückgekehrt ist.