Die Verwandlungen des Hainbauern

Der Hainbauer, der sich den Altvorderen übergeben hatte, war ein großer Zauberer. Eines Tages kam er zu der Witwe vom Dornrain-Bauern (der Hof gehörte zu Heme) und bat sie, sie möge ihm einen Brei kochen. Die Witwe, welche ihn kannte, schickte unterdessen ihre Magd nach dem Bewahrer und ließ sagen, der von ihnen gesuchte Hainbauer sei bei ihr. Er hatte soeben den Brei zu essen begonnen, als er den Bewahrer kommen sah; nun schütte er rasch den Brei in seinen Hut, eilte über die Treppe in die Scheune und verwandelte sich dort in eine Wagendeichsel. Der Bewahrer suchte vergebens den ganzen Hof ab und verließ ihn ärgerlich. Kaum war er fort, erschien der Hainbauer wieder auf der Treppe, stieg hinab und sagte der Witwe: „Bald hätte der Geistersucher mir den Brei ausgeschüttet, so hat er mich hin und her gedreht und geschüttelt.“

 

Ein anderes Mal, wie in Hemphore Markttag war, verwandelte sich der Hainbauer in ein Pferd und ließ sich von einem verkaufen; dieser durfte den Zaum nicht aus der Hand geben – sonst hätt‘ der Hainbauer sich nicht mehr zurück verwandelt.

 

Noch ein andres Mal, wie er auf dem Weg nach Nerphis war, da ritten ihm auf der Straße Bewahrer entgegen. Der Hainbauer verwandelte sich in eine Ziege und glaubte, den Häschern so zu entgehen. Doch er hatte nicht damit gerechnet, dass die Bewahrer hungrig waren. Sie schossen die Ziege, brieten das Fleisch über dem Feuer und aßen es. Das war das Ende des Hainbauers, aber die armen Bewahrer starben in den nächsten Tagen auch mit, weil sie sein verdorbenes Fleisch gegessen hatten. Daher ist‘s den Bewahrern auch bis heute verboten, Wild und Haustiere zu erlegen, die ihnen über‘n Weg laufen.