aus "Dreizehn Bücher über die Geschichte", Buch 2 "Die Draspisch-Topenischen Kriege", von Elas Atanos
Im Sommer des selben Jahres landeten die Schiffe der Draspiaten auf der Insel Aria, um mit der Eroberung der Stadt Eres einen guten Hafen für einen Einfall in die Umgegend von Topeia selbst zu gewinnen. Den Topenern war dies aber nicht entgangen, so dass sie, nachdem man die Herren von Eres überzeugt hatte, dem Phalopischen Bunde beizutreten, begannen die Stadt zu befestigen und mit Männern des Bundes zu besetzen.
Während die Gerüsteten des Bundes sich vorbereiteten Eres zu verteidigen, bereiteten die Draspiaten nur eine halbe Meile von den Mauern der Stadt entfernt ihren Angriff vor. Sie bliesen gerade mit Arkos' Horn zum Marsch, da begannen die Bäume und Felsen selbst zu erzittern, als marschierten die Götter höchstselbst in den Kampf. Von Arkos' Wille beseelt schenkten die Draspiaten dem nur bewundernde Bemerkung und hießen es ein Zeichen des Gottes - und als des Arkos' Horn abermals erschallte und den Sturmlauf gegen die Mauern verkündete, da erzitterte auch abermals die Erde und umso stärker, als die Draspiaten heftig liefen. Und das Beben der Erde war so stark, dass der Tempel zu Eres einstürzte und manches Haus und was nicht einstürzte bekam Risse. Da war ein lautes Weinen und Wehklagen in der Stadt, doch sollte es noch größer werden: Als die Draspiaten des Arkos' Horn wieder erschallen ließen, erbebte die Erde abermals und dieses Mal stürzten Teile der Stadtmauern ein, zusammen mit den Gerüsteten, die darauf standen. Und die Draspiaten fielen durch die Breschen in die Stadt und machten nieder, wer auch immer ihnen in den Weg kam. Da ging Hekidnas Berührung in der Bevölkerung umher und sie beschlossen zu fliehen. Doch der Weg aufs Land war ihnen von den Mordklingen Draspons versperrt. Da hörte man einen Sagen Asaidos habe das Meer trocken gelegt, damit sie fliehen können. Und sie sahen auf das Meer heraus, das fortgegangen war und rannten dahin um aus der Stadt zu entkommen. Manch ein Draspiate folgte ihnen, die sich durch nassen Schlamm zu retten suchten.
Doch da kam das Wasser als gewaltige Welle zurück und überflutete die Stadt, so dass heute Meer ist, wo einst Land war, denn Asaidos' Umarmung riss mit sich die Stadt und die Menschen, die Draspiaten, wie die Topener und Arener, sie alle kamen um.
Es wird berichtet, dass an diesem Tag auch die Küsten des Phalopos bis hinauf nach Draspon von einer gewaltigen Welle heimgesucht wurden. In der Nähe von Perrareine hob sie einen Dreiruderer über die Befestigungen der Topener und trug sie eine dreiviertel Meile hinein ins Land! Und in Arephor auf Orethos bebte die Erde stark genug um einen Teil der Stadtmauer, die Halle des Rates und andere Gebäude zum Einsturz zu bringen, obwohl die erhöhte Lage die Stadt vor dem Wüten einer Welle schonte.
Meiner Ansicht nach muss als Ursache des Ganzen nicht das Wirken eines Gottes gesehen werden, auch wenn der „Frieden durch Asaidos“ dem ganzen Land für fast drei Dekaden den Frieden brachte. Dass das Horn der Draspiaten die Beben verursachte, ist Legende. Die Erde hat schon immer gezittert und gebebt, auch ohne dass Wunderhörner geblasen wurden. Die Welle aber, ist auch nicht die Macht Asaidos' gewesen, denn sie war dort wo das Beben am heftigsten war. So muss das Beben selbst, dessen Ursache in der Natur zu suchen ist und nicht unter den Göttern, die Welle er verursacht haben.